Monatliche Unterredungen einiger guten Freunde von allerhand Büchern und andern annehmlichen Geschichten : allen Liebhabern der Curiositäten zur Ergetzlichkeit und Nachsinnen herausgegeben Stammdaten Inhalt Statistische Auswertung Zeitschriftenprofil Stammdaten Hier finden Sie die in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) hinterlegten bibliographischen Informationen zur Zeitschrift. Das Pluszeichen weist auf das Vorhandensein weiterer ausklappbarer Angaben hin. Titel : Monatliche Unterredungen einiger guten Freunde von allerhand Büchern und andern annehmlichen Geschichten : allen Liebhabern der Curiositäten zur Ergetzlichkeit und Nachsinnen herausgegeben weiterer Sachtitel : Monatliche Unterredungen einiger guten Freunde von allerhand Büchern und andern annemlichen Geschichten Personen : Tentzel, Wilhelm Ernst (Hrsg.) Erschienen : Leipzig : Fritsch weiterer Verlag, Ort und Jahr : Leipzig : Gleditsch, 1689-1693Thoren : Laurer, teils Erscheinungsverlauf : 1.1689 - 10.1698 Anmerkungen (Verbund) : ... Hauptsacht. 1689 - 1693: Monatliche Unterredungen einiger guten Freunde von allerhand Büchern und andern annemlichen Geschichten frühere/spätere Titel : Forts.: Curieuse Bibliothec, Oder Fortsetzung der Monatlichen Unterredungen einiger guten Freunde, Von allerhand Büchern und andern annehmlichen Geschichten (ZDB-ID: 506895-2) Nummern : ID (PPN): 001914960 Zitierlink : https://gelehrte-journale.adw-goe.de Zitierlink in Zwischenablage kopiert ZDB-ID : 506893-9 https://ld.zdb-services.de/resource/506893-9 DNB-Nr. : 012663921 OCoLC-Nr. : 643588579 https://www.worldcat.org/oclc/643588579 AdW-Nr. : 338 Projekt : Gelehrte Journale und Zeitungen der Aufklärung (GJZ 18, seit 2011) Inhalt Über die inhaltliche Struktur der Zeitschrift können einzelne Abschnitte durch Aufklappen als Sucheinstieg ausgewählt werden: etwa einzelne Bände oder Jahrgänge und – je nach Aufbau der Zeitschrift – auch einzelne Stücke, Vorreden, Beilagen, etc. Jeder Abschnitt ist per Klick auswählbar und führt zu einem Trefferset der jeweils zugehörigen Artikel. Mithilfe der Facetten kann die Suche anschließend verfeinert werden.Auf der untersten Ebene können einzelne Artikel direkt ausgewählt werden. Die ggf. gekürzten Titel und die ihnen jeweils vorangestellte Gattung können, je nach Zeitschrift, bereits eine erste Orientierung bieten. Statistische Auswertung auf GJZ18-Datenbank Hier können Sie den Erschließungsstand der einzelnen Jahrgänge der Zeitschrift einsehen und sich ein Bild von ihrer fachlichen Ausrichtung und speziellen thematischen Vorlieben machen. Die Verteilung der Fächer basiert auf der Vergabe der Systemstellen in den einzelnen Datenbankeinträgen. Das Diagramm lässt sich mit dem Schieberegler individuell skalieren und kann auf einen bestimmten Zeitraum oder einzelne Jahrgänge beschränkt werden. Daneben wird auch der Vergleich zweier Jahrgänge angeboten. Das Diagramm kann so eventuelle Veränderungen der Programmatik sichtbar machen. Die dargestellten Balken sind jeweils klickbar und stellen nach Auswahl ein Trefferset der zum Fach und gewählten Zeitraum gehörigen Artikel der Zeitschrift zusammen. Bearbeitungsstand Fächerverteilung Zeitraum Einzeljahrgang Zwei Jahrgänge Auswahl : Auswahl : Auswahl : vs. häufigste Systemstellen : LITERÄR-, GELEHRTENGESCHICHTE / Bücherkunde / Kritische Journale und Schriften Notation: Lit.4.3. Häufigkeit: 142 GESCHICHTE / Hilfswissenschaften / Numismatik Notation: Gesch.2.1. Häufigkeit: 108 VERMISCHTE SCHRIFTEN / Sammelrezensionen, -ankündigungen, kulturelle Nachrichten Notation: Verm.5.0. Häufigkeit: 48 GESCHICHTE / Biographien, Familiengeschichten, Genealogien / Individualbiographien Notation: Gesch.3.2. Häufigkeit: 47 LITERÄR-, GELEHRTENGESCHICHTE / Bücherwesen / Buchhandel Notation: Lit.5.2. Häufigkeit: 47 LITERÄR-, GELEHRTENGESCHICHTE / Gelehrtengeschichte, Biographien, Nekrologe / Einzelbiographien, Autobiographien Notation: Lit.3.2. Häufigkeit: 41 NATURKUNDE / Magie, Dämonologie, Kabbalistik Notation: Nat.8.0. Häufigkeit: 33 Profil Hier finden Sie detaillierte Angaben zur Zeitschrift, die von den Mitarbeiter*innen des Projektes im Zuge ihrer Arbeit gewonnen wurden. Es handelt sich um Erkenntnisse über Herausgeberschaft, Mitarbeiterstab, Vernetzung, Publikationsgeschichte und Programmatik der Zeitschrift. Daneben werden spezifische Interessen benannt, Stil und Art der Rezensionen und Beiträge charakterisiert und auch Übernahmen aus anderen Zeitschriften aufgeführt. Digitalisat : http://resolver.sub.uni-goettingen.de/purl?PPN726703338 Personen : Tentzel, Wilhelm Ernst (Rezensent ; Herausgeber) Bussingius, Caspar (Korrespondent/Beiträger) Heyn, Friedrich (Korrespondent/Beiträger) Leibniz, Gottfried Wilhelm (Korrespondent/Beiträger) Ludolf, Hiob (Korrespondent/Beiträger) Olearius, Johann Gottfried (Korrespondent/Beiträger) Paullini, Christian Franz (Korrespondent/Beiträger) Scheffer, August (Korrespondent/Beiträger) Publikationsgeschichte : Mit den "Monatlichen Unterredungen" gelangte das zweite deutschsprachige gelehrte Journal auf den Buchmarkt des 17. Jahrhunderts, das seine Leser in Gesprächsform diskursiv über die mal mehr mal weniger aktuelle Buchproduktion der Gelehrtenrepublik informierte. Die Zeitschrift griff dabei auf das polyhistorische Konzept des "Journal des Sçavans" oder auch den "Acta Eruditorum" zurück, der ersten Rezensionszeitschrift auf deutschem Boden, in der Wilhelm Ernst Tentzel bereits anonym als Rezensent in Erscheinung getreten war. Die Zeitschriftengründung im Jahr 1689 erfolgte als vom Verleger Johann Friedrich Gleditsch forciertes Konkurrenzunternehmen zu den äußerst erfolgreichen "Monats-Gesprächen" (1688-90) von Christian Thomasius. Trotz der anonymen Verfasserschaft der "Monatlichen Unterredungen" wurde Tentzel als Herausgeber und Verfasser schnell bekannt, nicht zuletzt durch eine Auseinandersetzung mit Thomasius, der Tentzels Parallelprojekt wenig schätzte. Dennoch waren die "Monatlichen Unterredungen" überaus erfolgreich. Über eine Dekade hinweg kamen weitgehend unverändert, jeweils mit einem Frontispiz versehen, zwölf Monatshefte heraus. Doppel-, Parallel- und Nachdrucke lassen auf eine große Nachfrage schließen. Ohne jeden Hinweis auf eine Einstellung des Unternehmens wurde die Zeitschrift nach Ende des Jahres 1698 nicht weiter fortgeführt. Erst mit dem Jahr 1704 erschien mit der "Curieusen Bibliothec" Tentzels Nachfolgeprojekt, das durch den Untertitel "Fortsetzung der Monatlichen Unterredungen einiger guten Freunde, Von allerhand Büchern und andern annehmlichen Geschichten" direkt an das Konzept der "Monatlichen Unterredungen" anknüpfte, nicht aber an ihren Erfolg. Redaktionsstil : in Gesprächsform diskursiv kritisch Informationen : Die "Monatlichen Unterredungen" bestanden mehrheitlich aus umfangreichen Rezensionen von größtenteils aus Deutschland stammenden Büchern, es finden sich aber auch vereinzelt Werke aus den Niederlanden, Italien und England. Zu den Themenschwerpunkten der Zeitschrift gehörten Numismatik, Genealogien, Universitätsgeschichte, Geographie, Paläontologie, Ethnologie, naturwissenschaftliche Beschreibungen (auch aus dem Bereich der Dämonologie/Kabbalistik und der Alchemie), Kirchengeschichte und Geschichte, mit besonderem Interesse an der Geschichte der Juden und Äthiopier. Ab 1692 wurden pro Quartal zudem eine oder mehrere bis dahin ungedruckte Episteln in deutscher oder lateinischer Sprache vollständig abgedruckt. In die fiktiven Dialoge wurden immer wieder neue Gesprächspartner eingeführt, im Januar 1696 sogar eine Frau, die als Gegengewicht zu den juristischen und kirchenhistorischen Rezensionen aktuelle Romane und Traktate gelehrter Frauen präsentieren sollte. Im gleichen Jahr versuchte Tentzel die "Monatlichen Unterredungen" inhaltlich stärker gegen die lateinischen, englischen, niederländischen und französischen Journale der Zeit abzugrenzen. Bei diesen sah er einen Schwerpunkt auf den medizinischen, mathematischen und militärischen Wissenschaften, wobei die letzteren in Tentzels Zeitschrift keinerlei Erwähnung finden. Der aktuelle Buchmarkt als Gesprächsthema bildete ein Novum in der literarisch traditionellen Darstellungsform im deutschsprachigen Raum. Tentzels Entscheidung, innerhalb der Gespräche über neue Schriften Urteile zu fällen, führte daneben auch zu einem Wechselspiel von Kritik und Antikritik, das dem Absatz des Journals sicher dienlich war. Eine wichtige Rolle spielten auch die Frontispize, häufig Nachstiche aus den im Stück besprochenen Werken, die Medaillen und Münzen zeigten, aber auch Kuriositäten, historische Szenen, Menschen und Tiere aus fremden Ländern. Die Entdeckung eines prähistorischen Elefantenskeletts bei Burgtonna in Thüringen im Dezember 1695 und die sich daran anschließende Auseinandersetzung zwischen Wilhelm Ernst Tentzel und dem Collegium Medicum in Gotha nahmen in den Jahren 1696-97 großen Raum in den "Monatlichen Unterredungen" ein. Zudem nutzte Tentzel die Zeitschrift immer wieder, um Werbung für seine eigenen Werke zur Numismatik und sächsischen Geschichte zu machen. In der Forschungsbibliothek Gotha befinden sich unter der Signatur: FB Gotha, Chart. B 202 und FB Gotha, Chart. B 199 etwa 90 Briefe von Hiob Ludolf und Gottfried Wilhelm Leibniz an Wilhelm Ernst Tentzel, die direkt auf die "Monatlichen Unterredungen" Bezug nehmen und teilweise direkte Anfragen zur Platzierung einzelner Themen beinhalten. Erscheinungsverlauf : Doppel- und Nachdrucke verschiedener Jahrgänge, teilweise auch noch 10 Jahre nach dem Einstellen der Zeitschrift. Übersetzung des ersten Jahrgangs ins Holländische unter dem Titel "Kort begrijp en ’t voornaemste margh van allerley onlanghs uytgekomene boecken in verscheydene talen en gewesten van Europa; […] Uytgekipt en vertaeld uyt de Maendlycke gespraecken over allerley boecken etc., van den seer geleerden en vermaerden Heer Tenzelius" (1703). Die Verleger, zuerst Johann Christian Laurer (Thorn), wenig später Johann Friedrich Gleditsch (Leipzig) und seit 1694 dessen Stiefsohn Thomas Fritsch (Leipzig) werden durchweg auf den Titelblättern ausgewiesen. Die Nachdrucke erfolgten unter anderem bei Philipp Wilhelm Stock, dem Verleger des Nachfolge-Journals ("Curieuse Bibliothec"), in Leipzig und Frankfurt. Erscheinungszyklus : monatlich Umfang : ca. 90 S. pro Monat ca. 1100 S. pro Band überwiegend umfangreiche Rezensionen ausführliches dreiteiliges Register für jeden Jahrgang (1. Rezensierte Werke, 2. Erwähnte Personen, 3. Erwähnte Themen) VD-17-Nr : 3:632997Z Kirchner-Nr : 5 Signatur : SUB Göttingen 8 EPH LIT 138/9 (2. Aufl.) weiterführende Literatur : Arnold, Paul: Die Histoire Métallique der sächsischen Kurfürsten und Herzöge im Spiegel der Abhandlungen von Wilhelm Ernst Tentzel, in: Europäische numismatische Literatur im 17. Jahrhundert (2005), S. 311-326. Bogner, Ralf Georg: Die Formationsphase der deutschsprachigen Literaturkritik, in: Thomas Anz/Rainer Baasner (Hg.), Literaturkritik. Geschichte – Theorie – Praxis, München: Beck 2004, S. 14-22. Collet, Dominik: Die Welt in der Stube. Begegnungen mit Außereuropa in Kunstkammern der Frühen Neuzeit (= Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte; Bd. 232), Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht 2007, (Kap. 6) Egert, Eugene: Wilhelm Ernst Tentzel. Contributuions to the reception of Medieval German Literature in the 17th century, in: Amsterdamer Beiträge zur älteren Germanistik 26 (1987), S. 153-170. Thomas Habel: Wilhelm Ernst Tentzels Monatliche Unterredungen und Curieuse Bibliothec. Beobachtungen zu den Anfängen des gelehrten Journalismus in Deutschland, in: Leipziger Jahrbuch für Buchgeschichte, 20 (2011/12), S. 67–107. Thomas Habel: Wilhelm Ernst Tentzel as a Precursor of Learned Journalism in Germany. Monatliche Unterredungen and Curieuse Bibliothec, in: André Holenstein, Hubert Steinke and Martin Stuber (ed.): Scholars in Action: The Practice of Knowledge and the Figure of the Savant in the 18th Century, Leiden/Boston: Brill 2013 (History of Science and Medicine Library, vol. 34 | Scientific and Learned Cultures and their Institutions, 9), Vol. I, S. 289–317. Leibniz, Gottfried Wilhelm: Sämtliche Schriften und Briefe. Reihe 1: Allgemeiner politischer und historischer Briefwechsel, Bde 7-18, 20, 23-24, Berlin 1964-2015. Lindner, Andreas: Burgtonnaer Tiburtinum : Gedenkschrift anläßlich des 300jährigen Jubiläums von Wilhelm Ernst Tentzels Streit mit dem Collegium medicum in Gotha über einen zu Tonna gefundenen Elefanten in den Jahren 1695/96 ; Rückblick auf die Forschungs- und Naturgeschichte einer thüringischen Travertinlagerstätte, Jena : Thüring. Geolog. Verein, 1995 Martens, Thomas: Wilhelm Ernst Tentzel und der "sintflutliche" Waldelefant von Burgtonna, in: Elefantastisch! (2011), S. 69-77. Martens, Thomas: Wilhelm Ernst Tentzel (1659 - 1707) zum 350. Geburtstag : Journalist, Historiker, Numismatiker und Paläontologe, in: Thüringer Museumshefte, Bd. 18 (2009), 2, S. 142-143. Mulsow, Martin: Informalität am Rande des Hofes. Anwesenheitskommunikation unter Gothaer Gelehrten um 1700, in: Daphnis 42 (2013), S. 595–616. Roob, Helmut: Wilhelm Ernst Tentzel, Historiker: 17. November – 300. Todestag, in: Mitteldeutsches Jahrbuch für Kultur und Geschichte 14 (2007), S. 207-209. Verfasser des Profils : Wiebke Hemmerling Jenny Standke Erstellungsdatum : 2016-11-25